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Aktueller Benzinpreis: Prognose und Preistrend

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Der Benzinpreis und vor allen Dingen der Ab- und Aufstieg der Preise an den Tankstellen unterliegt immer vielen Faktoren, sodass eine exakte Benzinpreisvorhersage so gut wie unmöglich ist. Woher aber kommen zum Beispiel die deutlich gestiegenen Preise seit Januar 2021? So gut wie jeder, der regelmäßig tanken fährt, wird in den ersten Monaten des Jahres festgestellt haben, dass die Preise merkbar in die Höhe geklettert sind. Parallel dazu stiegen die Heizöl-Preise ebenfalls stark an. Es sind die höchsten Benzinpreise seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020. Konnte man so eine Entwicklung vorhersehen und welche Faktoren beeinflussten den Benzinpreis so stark, dass dieser doch sehr große Anstieg seit Beginn des Jahres möglich wurde?

Benzinpreis-Prognose: Welche Faktoren beeinflussen die Spritpreise?

Um zu verstehen, wie ein Aufstieg oder Abstieg beim Benzinpreis zustande kommt, muss man sich zuerst einmal ansehen, welche Faktoren diesen beeinflussen. Was lässt die Kraftstoffpreise an der Tankstelle steigen oder sinken?

  • Der Rohöl-Preis: Rohöl wird an der Börse in Rotterdam gehandelt. Der Preis für ein Barrel Rohöl bestimmt also maßgeblich die Mineralölpreise in Deutschland mit. Wenn durch globale wirtschaftliche, umweltpolitische oder ökologische Vorkommnisse in einem ölfördernden oder ölproduzierendem Land die Förder- oder Produktionsmenge sinkt, dann hat das natürlich eine Folge auf dem Handelsmarkt und der Preis für Rohöl steigt. Demzufolge steigt dann der Einkaufspreis für Mineralöl bei den großen Mineralölkonzernen. Man nennt das auch Produkteinstandspreis. Ein weiterer Faktor ist hierbei der Dollarkurs: Da die Handelswährung für Rohöl fast ausschließlich US-Dollar beträgt, haben Schwankungen im Dollar-Euro-Wechselkurs ebenfalls Auswirkungen auf den Mineralölpreis.
  • Deckungspreis: Der Deckungspreis setzt sich zusammen aus den Transportkosten, den Weiterverarbeitungskosten des Rohöls, Bevorratung (eine Ölreserve ist gesetzlich vorgeschrieben und soll in Krisenzeiten vor Engpässen über einen vorher definierten Zeitraum schützen) und den Gewinnen der Mineralölkonzerne. Da ist es logisch, dass eine Beeinträchtigung in einem dieser Faktoren ebenfalls zu einer Anpassung der Benzinpreise nach oben oder unten führen kann.
  • Wettbewerb der Tankstellen: Ganz klar, es herrscht eine rege Konkurrenz unter den jeweiligen Tankstellenbetreibern. Deutschlands größte Tankstellenbetreiber heißen Aral, Shell, Total und Esso. Zwar ist die Anzahl der Tankstellen in Deutschland von über 49.600 im Jahre 1969 auf etwas über 14.000 im Jahr 2020 kontinuierlich gesunken, dennoch herrscht in Ballungsräumen wie etwa Großstädten weiterhin eine rege Wettbewerbssituation der Tankstellen untereinander. Da die Tankstellen mittlerweile einen Großteil ihres Umsatzes mit all den anderen Verkäufen – besonders Tabakprodukte – in ihren angegliederten Shops machen, ist jeder Kunde, der sich für ihre Tankstelle entscheidet, wichtig. Somit entsteht ein harter Konkurrenzkampf, je mehr Tankstellen sich auf einem gewissen Areal befinden.

Es ist also eine Vielzahl von Faktoren, die den Mineralölpreis beeinflussen. Ändert sich einer dieser Faktoren, macht sich das an einer Anpassung der Spritpreise an den Tankstellen bemerkbar.

Kann man einen Benzinpreistrend 2021 absehen?

Benzin ist derzeit wieder so teuer wie vor der Coronakrise. Doch wohin gehen die Preise dieses Jahr noch? Kann man da eine Prognose der Benzinpreise wagen?

Einen weiteren Grund für den Anstieg der Benzinpreise sehen Fachleute im Trend der Weltwirtschaft in Zusammenhang mit Corona. Es wird ein weltweiter Wirtschaftsaufschwung inklusive höherem Ölverbrauch nach der Pandemie erwartet. Zusätzlich hatten einige Engpässe aufgrund von Naturereignissen in den USA die Preise in die Höhe klettern lassen. Schätzungen besagen, dass bis zu 40 Prozent der US-amerikanischen Ölproduktion infolge von Frost und Extremwetterphänomenen in den ersten Wochen des Jahres ausgefallen sind. Sie rechnen mit einer Normalisierung der Ölproduktion ab April. Auch Treffen der Vereinigung erdölexportierender Länder – kurz OPEC – sollten im Auge behalten werden: So hatte Saudi-Arabien zu Jahresbeginn 2021 angekündigt, die Fördermenge an Erdöl um 1 Million Barrel pro Tag zu kürzen. So eine Verknappung der Fördermengen ziehen natürlich die Handelspreise an der Börse an und diese haben dann direkte Auswirkungen auf unseren Geldbeutel, wenn wir tanken möchten. Analysten des Marktes sprechen bereits von einem neuen, sogenannten Superzyklus, also einem langanhaltenden Anstieg der Preise auf dem Rohstoffmarkt. Den letzten Superzyklus konnte man Anfang des Jahrtausends beobachten, als China in die Welthandelsorganisation WTO eintrat und mit einem rasanten Wachstum die Rohstoffpreise mit in die Höhe trieb. Allerdings ist die momentane Annahme einer Superzyklus-Phase durchaus umstritten. Nicht wenige Experten sehen in dem diesjährigen Ölpreisanstieg lediglich eine Normalisierung der Preise nach dem doch recht drastischen Einbruch letztes Jahr. Eine Benzinpreis-Prognose für das restliche Jahr lässt sich demzufolge sehr schwer tätigen. Es hängt sicherlich viel davon ab, wie die Welt die Coronapandemie in den Griff bekommt und wie schnell sich demzufolge die Weltwirtschaft wieder erholt.

Kann ich eine Benzinpreis-Vorhersage für heute treffen?

Falls Du Dich allerdings erst mal nur für den heutigen Tag interessierst und wissen möchtest, ob die aktuellen Benzinpreise kurzfristig steigen oder fallen, so lassen sich da durchaus Tendenzen ablesen:

  • Sieh Dir die Entwicklung der Benzinpreise über den Tag verteilt in einem Wochendiagramm an: Anhand der Tagesschwankungen erkennst Du möglicherweise ein Muster, an welchen Wochentagen Benzin besonders günstig war und wann es tendenziell einen Anstieg gab.
  • Wenn es ein Tag vor einem Feiertag ist, dann ist es sinnvoller, bis zu einem Werktag zu warten, falls Dein Resttankinhalt das hergibt. Benzin wird gerne einmal teurer vor einem Feiertag.
  • Recht sicher ist die Benzinpreis-Prognose für die Abendstunden: Hier hast Du wirklich gute Chancen, nach 19 Uhr den Tagestiefstwert für Kraftstoffe an der Tankstelle vorzufinden und zu einem wirklich günstigen Benzinpreis zu tanken!